Web App, PWA oder native App – so triffst du die richtige Wahl für dein Projekt

Eine native App ist speziell für ein bestimmtes Betriebssystem wie iOS oder Android entwickelt. Sie wird mit plattformspezifischen Programmiersprachen wie Swift für iOS oder Java für Android programmiert und bietet eine optimale Performance und Benutzererfahrung. Du kannst sie über App Stores wie den Apple App Store oder Google Play herunterladen und auf deinem Gerät installieren.

Vorteile einer nativen App:

• Hervorragende Performance: Da sie speziell für ein Betriebssystem entwickelt wurde, nutzt sie die Ressourcen des Geräts optimal.

• Zugriff auf Gerätefunktionen: Native Apps haben uneingeschränkten Zugriff auf Hardwarefunktionen wie Kamera, GPS und Mikrofon.

• Offline-Nutzung: Viele Funktionen sind auch ohne Internet verfügbar.

• Sehr hohe Sicherheit: Die Native App Entwicklung ermöglicht eine hervorragende Kontrolle über die Sicherheit der Anwendung. Dies ist besonders wichtig für Apps in sicherheitskritischen Branchen wie Finanzdienstleistungen oder Gesundheitswesen.

• Prestige-Faktor: Die Listung im App Store verleiht der App einen gewissen Prestige-Faktor und signalisiert den Nutzern, dass die App eine bestimmte Qualität und Sicherheit erfüllt, um den Store-Richtlinien zu entsprechen.

Nachteile einer nativen App:

• Entwicklungszeit und Kosten: Die Entwicklung einer nativen App ist zeitintensiver und teurer, da für jede Plattform eine separate App erstellt werden muss.

• Komplexere Wartung: Updates müssen separat für jede Plattform entwickelt und über den Updateprozess des jeweiligen App-Stores bereitgestellt werden.

• Verteilungsabhängigkeit: Sie sind auf App Stores angewiesen, was die Markteinführung verzögern kann.

• Anpassung an ständig wechselnde Richtlinien: Entwickler müssen sich regelmässig an neue, sich ändernde Richtlinien der App Stores anpassen und diese implementieren, um ein Delisting der App (insbesondere bei Apple) zu vermeiden.

• Plattformabhängigkeit: Eine Native App kann nicht auf mehreren Betriebssystemen gleichzeitig laufen.

Eine Web App ist eine Softwareanwendung, die über einen Webbrowser aufgerufen wird und mit Webtechnologien wie HTML, CSS und Javascript programmiert wurde, dass sie plattformunabhängig auf verschiedenen Geräten und Betriebssystemen wie Computern, Tablets oder Smartphones genutzt werden kann. Kurz gesagt, wenn du eine Web App programmieren lässt, ist das nichts anderes als eine Webseite, welche je nach Anwendungsfall Merkmale einer nativen App aufweisst, wie beispielsweise Push-Notifications, GPS- oder Kamerazugriff.

Progressive Web Apps (PWAs) sind eine erweiterte Form von Web Apps, die mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet sind, die normalerweise nur für native Apps verfügbar sind. PWAs bauen auf den Grundlagen klassischer Web Apps auf, nutzen jedoch moderne Webtechnologien und -standards, um eine nahezu native Benutzererfahrung zu bieten. Der entscheidende Unterschied zwischen einer klassischen Web App und einer PWA liegt in der Fähigkeit der PWA, bestimmte native App-Funktionen zu integrieren und so die Grenzen traditioneller Webanwendungen zu überschreiten.

Bedeuten Progressive Web Apps (PWA) das Ende für die Native-App Entwicklung?

Progressive Web Apps (PWA) werden bald einen grossen Teil der heutigen Native-Apps ersetzen. Nativ entwickelte Apps können sich in Sachen User-Experience und Performance bereits heute nicht mehr wesentlich von PWAs unterscheiden. Die frühere App-Billigvariante hat sich dank wichtiger technologischer Fortschritte immer mehr zu einer attraktiven Alternative entwickelt.

PWAs sind technologisch gesehen eine Sammlung von modernen Web-Werkzeugen, die eine bessere User Experience auf einer mobilen Webseite ermöglichen. So sorgen sogenannte Service Worker dafür, dass du die App ungestört nutzen kannst, während im Hintergrund Aktivitäten der Webseite ausgeführt werden. Mit dem Einsatz eines Web-Manifests kann eine PWA Webseite in Form eines Icons (wie bei einer Native-App) auf deinem Smartphone gespeichert werden.

Vorteile von PWAs für dich als Nutzer:

• Suchmaschinen können den Inhalt durchsuchen: PWAs sind im Kern Webseiten und somit über Browser erreichbar. Suchmaschinen wie Google können ihren Inhalt indexieren, wodurch sie in Suchergebnissen erscheinen und dich direkt zu relevanten Inhalten führen.

• Gleiche Performance-Leistung wie bei nativen Apps: Fortschrittliche Caching- und Offline-Speicherungsmethoden sorgen für schnellere Ladezeiten und bessere Synchronisation im Hintergrund.

• Kein App-Store-Zwang: Du musst keine Installation vornehmen, kannst die App aber dennoch auf deinem Smartphone speichern und wie eine native App nutzen.

• Kostengünstiger als native Apps: Da PWAs keine separate Entwicklung für verschiedene Plattformen erfordern, entfallen hohe Kosten für die Erstellung und Pflege von mehreren nativen Apps. Es wird nur eine Version für alle Geräte benötigt, was nicht nur Entwicklungs-, sondern auch Wartungs- und Aktualisierungskosten reduziert.

• Plattformübergreifende Nutzung ohne zusätzlichen Aufwand: Out-of-the-box kann die PWA sowohl im Webbrowser als auch auf Tablets oder Smartphones genutzt werden. Im Gegensatz zu nativen Apps, die für eine Webansicht zusätzliche, explizite Programmierung benötigen, ist die PWA sofort auf verschiedenen Geräten und Bildschirmgrössen zugänglich.

Vorteile von PWAs für Webagenturen und Entwickler:

• Reduzierter Entwicklungs- und Wartungsaufwand: Da PWAs plattformunabhängig sind, synchronisieren sie sich automatisch mit der aktualisierten Webseite.

• Zugriff auf Geräte-Hardware mittels Web-APIs: Moderne Browser ermöglichen den Zugriff auf Funktionen wie Kamera, Mikrofon oder GPS, wodurch PWAs flexibler werden. Funktionalitäten wie Offline-Verfügbarkeit stellen heutzutage kein Problem mehr dar, und auch der breite Support von Funktionen wie z. B. Push-Benachrichtigungen ist inzwischen möglich.

• Einsatz moderner Webtechnologien: PWAs können mit Technologien wie React, Vue.js entwickelt werden, die eine schnelle, reaktive Benutzererfahrung bieten. Diese ermöglichen eine effiziente Entwicklung durch die Wiederverwendbarkeit von Komponenten und die einfache Verwaltung von Interaktionen und Datenströmen, was zu einer nachhaltigen und skalierbaren Architektur ohne Medienbruch führt.

Nachteile von PWAs

• Eingeschränkter Funktionsumfang: Trotz plattformübergreifender Kompatibilität können PWAs nicht alle Gerätefunktionen nutzen, da einige Funktionen nur nativen Apps vorbehalten sind. Zudem kann die Leistung bei ressourcenintensiven Anwendungen oder langsamer Internetverbindung beeinträchtigt sein.

• Benutzerbewusstsein und -akzeptanz: Trotz ihrer potenziellen Vorteile sind die meisten Benutzer mit PWAs nicht vertraut oder bevorzugen native Apps. Es ist schwierig, Benutzer darüber aufzuklären, wie man eine PWA installiert, da sie in der Regel nur wissen, wie man Apps über die App-Stores herunterlädt.

• App-Store-Präsenz nur mit zusätzlichem Aufwand: PWAs sind nicht automatisch in App-Stores gelistet. Um in den Stores sichtbar zu werden, müssen sie oft in eine hybride App mit einem Wrapper eingebettet werden, was zusätzlichen Entwicklungsaufwand erfordert.

Typische Beispiele für Native Apps:

• Google Maps: Die Native-Version von Google Maps nutzt die Funktionen der jeweiligen Plattformen, um präzise Navigation und Standortdienste anzubieten.

• Spotify: Diese Musik-Streaming-App ist für iOS und Android in nativer Form verfügbar und bietet eine richtig gute Audioqualität.

• WhatsApp: WhatsApp ist eine plattformabhängige Messaging-App, die sowohl für iOS- als auch für Android-Geräte als native App verfügbar ist. Sie ermöglicht Textnachrichten, Anrufe und das Teilen von Medien.

Diese Beispiele zeigen, wie auf beiden grossen Plattformen (iOS und Android) eine Native App Entwicklung genutzt wird, um optimale Performance und ein konsistentes Benutzererlebnis zu bieten.

Ein wesentlicher Grund für die begrenzte Nutzung von Progressive Web Apps ist die eingeschränkte Unterstützung auf iPhones und iPads. Apple war lange Zeit zögerlich bei der Implementierung von PWAs, was die Akzeptanz stark bremste. Ein Beispiel dafür ist die lange Zeit fehlende Möglichkeit, Push-Benachrichtigungen zu versenden – eine der wichtigsten Funktionen von PWAs. Apple hat die Unterstützung für Web-Push-Benachrichtigungen in iOS erst ab Version 16.4 eingeführt, die im März 2023 veröffentlicht wurde.

Wenn es nur darum geht, eine PWA im App Store zu listen, kann dies durch einen sogenannten Wrapper erreicht werden. Dabei wird die PWA in eine hybride Lösung verpackt, sodass sie im App Store aufgenommen werden kann, während die Vorteile der PWA erhalten bleiben.

Eine Hybrid App kombiniert die Vorteile von nativen Apps und Web Apps, indem sie mit Webtechnologien wie HTML, CSS und JavaScript entwickelt wird und in einem nativen Container verpackt ist, der den Zugriff auf gerätespezifische Funktionen ermöglicht. Diese Lösung bietet eine plattformübergreifende Nutzung und ermöglicht es, auf iOS und Android gleichermassen zu funktionieren.

Wichtig dabei ist, dass es sich in beiden Fällen um die exakt gleiche Codebasis handelt, die auf Webtechnologien wie HTML, CSS und JavaScript basiert. Sowohl die Web-Anwendung als auch die im App Store gelistete Version nutzen dieselbe zentrale Codebasis, was sowohl die Entwicklung als auch die Wartung erheblich vereinfacht. Dies zeigt, wie PWAs mithilfe von Hybridlösungen flexibel und effizient sowohl im Web als auch in App Stores präsent sein können, ohne die Vorteile der plattformübergreifenden Nutzung und der einfachen Updates zu verlieren.

Am Anfang jeder Mobile App Entwicklung sollte ein Kundenbedürfnis oder Mitarbeiterbedürfnis stehen. Apps werden also in der Regel entweder für den internen Gebrauch (Digitalisierung von Geschäftsprozessen) oder für die Nutzung durch Kunden konzipiert und programmiert.

Bevor Du eine App entwickeln lässt, solltest Du unbedingt diese entscheidenden Fragen klären:

1. Performance-Anforderungen der App

Handelt es sich um eine einfache Dienstprogramm-App, die spezifische Aufgaben wie Messungen oder Berechnungen erledigt, oder soll es eine grafikintensive Anwendung wie ein Spiel oder ein Video-Editor werden?

Diese Überlegung ist entscheidend für die Performance. Für ressourcenintensive Projekte, wie ein mobiles Spiel, kann eine Native App mehr Sinn machen, während die Entwicklung einer Progressive Web App sinnvoll ist, wenn der Fokus auf der mobilen Darstellung einer bestehenden Webseite liegt.

2. Zielgruppe der App

Wer sind die zukünftigen Nutzer Deiner App und welche konkreten Bedürfnisse sollen durch die App gedeckt werden?

Es ist essenziell, die Zielgruppe genau zu kennen. Unterschiedliche Nutzergruppen haben unterschiedliche Erwartungen an Webdesign und Usability. Hier gilt: Kreativität ist gefragt, aber die Grundbedienung sollte klar und intuitiv bleiben, um Verwirrung und Frustration – und somit Deinstallationen – zu vermeiden.

3. Vermarktung und Monetarisierung der App

Wie erreichst Du Deine Zielgruppe und wie soll die App vermarktet werden?

Überlege Dir, ob die App ein Abo-Modell nutzen soll, ob eine einmalige Zahlung für den lebenslangen Zugang ausreicht oder ob sie in verschiedene Pakete unterteilt wird, die separat gekauft werden können. Die Wahl des richtigen Monetarisierungsmodells hat einen erheblichen Einfluss darauf, wie die App von den Nutzern aufgenommen wird.

4. Langfristige Pflege und Weiterentwicklung der App

Sind die Ressourcen für die kontinuierliche Weiterentwicklung, Wartung und den Support der App vorhanden?

Die Nutzung einer App bringt oft neue Ideen zur Optimierung mit sich – sei es durch die Verbesserung der Nutzererfahrung oder durch die Notwendigkeit, Schnittstellen auf dem neuesten Stand zu halten. Eine langfristige Strategie für Pflege und Updates ist daher unerlässlich, um die App stets aktuell und benutzerfreundlich zu halten.

Die Entwicklung einer App ist ein massgeschneiderter Prozess, bei dem die Kosten von einer Vielzahl an Faktoren beeinflusst werden. Dazu gehören unter anderem die Komplexität der Funktionen, die Wahl der Plattformen, das Design, die Integration von Backend-Diensten und weitere technische Anforderungen. Ebenso steigen die Ausgaben, wenn die App auf serverseitige Funktionen angewiesen ist oder eine Datenbank nutzt.

Für eine einfache Web-App oder eine PWA beginnt der Preis in der Regel bei ungefähr CHF 7'000 bis 10'000. Dies deckt die Planung, das Design, die Programmierung und das Testen der App ab.